Das heutige Museum für Handwerk und Postgeschichte hat selbst eine bewegte Vergangenheit. Das Gebäude erzählt nicht nur von Handwerk und Industrie, sondern ist Teil der Iserlohner Stadtgeschichte.
Im Jahre 1819 wurde das Fachwerkhaus als Doppelwohnhaus im Auftrag der Iserlohner Messing Gewerkschaft, mit den Vorständen Löbbecke, Basse und Schrimpf, am Schleddenhofer Weg erbaut.
Hier wohnten die Familien des Zechenbetriebsleiters des Bergwerkes „Stahlschmiede“ und verantwortlichen Inspektors für den Pumpenbetrieb und der Wetterverhältnisse.
1839 wurde es an den Iserlohner Unternehmer Franz Maste auf „Abbruch“ verkauft.
Dieser errichtete das Gebäude auf seinem Grundstück „Am alten Friedhof“, im Jahr 1840 neu.
Beim Neuaufbau wurde das Dachgeschoß erweitert und ein Kellergeschoß aus Bruchsteinmauerwerk errichtet. In der Folge arbeiteten 8 Meister und 25 Facharbeiter in diesem nunmehr „Mastesches Fabrikenhaus“ benannten Gebäude.
Die Revolution brachte gesellschaftliche und politische Veränderungen, die Franz Maste zwangen, das Gebäude Wohnzwecken zuzuführen.
1892 kaufte Hermann Schleimer das Haus, das nunmehr „Schleimersches Haus“ hieß.
Seine Tochter Elisabeth heiratete 1902 Gustav Heer, der dem Haus nun den Namen „Heersches Haus“ gab.
Bis 1995 diente das Haus als Wohnhaus, seit 1979 im Besitz der Stadt Iserlohn. Der 1979 gegründete Förderkreis Iserlohner Museen e.V. erwarb das Gebäude 1995. Mit Hilfe der Handwerkeschaft erfolgten umfangreiche Sanierungen und Umbauten in den heutigen Zustand.
1999 eröffnete das Postmuseum seine Pforten mit Exponaten, die bisher im Gasthof zur Post von Friedhelm Zobel an der Düsingstraße ausgestellt waren.
2000 wurde die Sammlung um den Handwerksbereich erweitert.